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Brassen
Brassen
(Brachse, Brachsme, Blei, Bresen)
Die bei uns beheimateten Brasse (lat. Bez. Abramis
Brama) ist eine robuste und weit verbreitete
Fischart welche ebenfalls der Familie der
Karpfenartigen (lat. Cyprinadae) zugeordnet wird.
Brachsen findet man in fast ganz Europa vor. Der
Lebensraum reicht vom Kaspischen Meer und vom Ural
bis Westfrankreich, Irland und Skandinavien. In
einigen wenigen Regionen konnten jedoch bislang
keine Vorkommen an Brassen verzeichnet werden
(Pyrenäen-, Apeninnen- und Balkanhalbinsel.)
Brassen haben einen sehr hochrückigen, schlanken
Körper. Das kleine Maul (unterständig) ist
rüsselförmig und nach unten vorstülpbar. Die
Afterflosse ist besonders lang gezogen und
durchgängig, sie reicht vom After ohne
Unterbrechungen bis fast zur Schwanzflosse. Die
Farbe des mit dickem Schleim überzogenen
Schuppenkleides ist in jungen Jahren
hell-silbern-metallisch, im fortgeschrittenen Alter
jedoch eher gold schimmernd mit einem bronze-oliven
Rücken. Die Flossen sind dunkelgrau bis schwarz
gefärbt, der Bauch ist weisslich mit einem
Perlmuttglanz.
Lebenszyklus: Brassen erreichen nach etwa drei bis
vier Jahren die Geschlechtsreife. Die Laichzeit
findet meist zwischen den Monaten Mai bis Juli statt
und dauert ca. 14 Tage - eine Vorraussetzung hierfür
ist jedoch, dass die Temperatur des Wassers ca. 15°
Celsius aufweist. Die männlichen Examplare bekommen
in dieser Zeit meist einen starken körnigen
(spürbaren) Laichausschlag am Kopf und Körper. Jedes
Weibchen produziert bei einem Laichvorgang zwischen
160.000 bis 300.000 klebrige Eier. Die 1,6 bis 2,0
Millimeter Durchmesser grossen Eier werden meist in
seichtem Wasser an Pflanzen geheftet, falls kein
Vorkommen an Wasserpflanzen besteht werden die Eier
an Ästen, Steinen und Wurzeln befestigt. Die
Brassen-Larven schlüpfen nach ca. 13 Tagen und
bleiben mit Hilfe eines speziellen Drüsensekrets an
Wasserpflanzem, Ästen und Steinen kleben bis der
gesamte Dottervorrat verzehrt worden ist. Erst
danach begeben sie sich in tiefere Freiwasser-Zonen
Brassen sind Standfische und bevorzugen besonders
langsam fliessende Flüsse, sowie grosse Seen mit
weichen, schlammigen und nährstoffreichen
Gewässergrund (Diese Gewässertypen nennt man auch
''Brassenregion''). Die jungen Fische suchen meist
in kleinen Grüppchen die Uferbereiche ziwschen
Wasserpflanzen nach Nahrung ab, die kapitaleren
Exemplare hingegen halten sich in grösseren
Schwärmen im tieferen Freiwasser auf wo Sie mit
Hilfe ihres Rüssel-Maules den Gewässergrund nach
Essbarem dürchwühlen. Gute Bestände an Brassen
findet man in grossen Fluss-Strömen (z.B. Rhein,
Main, Donau, Mosel usw.), Flusshäfen, Kanälen der
Binnenschiffahrt, zwischen Buhnen im Strom, in
Altarmen und Ausläufen, sowie in Parkteichen und
Baggerseen vor.
Grösse: Die durchschnittliche Grösse beträgt in etwa
30-35 Zentimeter, unter idealen Lebensbedingungen
können Brassen aber auch auf eine Grösse von bis zu
85 Zentimetern heranwachsen und bis zu 8 Kilogramm
auf die Waage bringen. Brachsen werden zwischen 15
bis 20 Jahen alt.
Bresen gelten in südlichen Teilen Deutschlands
aufgrund der Vielzahl an Gräten als eher
minderwertiger Speisefisch, in nördlichen Teilen
Deutschlands hingegen werden sie gezielt beangelt
und mit Vorliebe verspeist. |